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Tag 198: Von Kavarna nach Balchik – 18Km (2238Km)

Montag, 24.09.2012

Zurück zum Meer. Das Wetter passt auch, die Sonne scheint wieder.
Eigentlich genügend Gründe zur Freude.

Dem entgegen steht jedoch dass die Schmerzen leider schlimmer geworden sind und dass ich keine Unterkunft zu finden scheine.

Balchik setzt einen neuen Rekord.
Ich sitze jetzt im 8. Hotel und hab noch keinen Erfolg gehabt.
Die Saison ist längst vorbei, fast alle Hotels leer.
Ich hatte viele Rezeptionisten dabei welche von ihrer Arbeit gelangweilt und wenig engagiert zu sein schienen.
Oft hieß es “da muss ich den Chef fragen”.
Verstehe ich vollkommen dass sie/er die Entscheidung nicht allein treffen kann.
Als ich sagte, “Wären Sie bitte so freundlich und fragen ihn?”, hieß es entweder: Der Chef ist grad nicht in Bulgarien oder nicht da oder da brauch ich garnicht fragen weil ich die Antwort schon weiß.
Das ist frustrierend.

Es geht weiter und es bleibt zu hoffen.
Beim nächsten Hotel hab ich nicht sofort aufgegeben.
Als ich das Hotel betrete bekomme ich schon ein Lächeln von der Dame. Ein Zeichen?
Sie trägt kein Namensschild also frage ich nach ihrem Namen und erkläre ihr in aller Ruhe meine Situation.

“Theodora, hören sie, ich gehe ohne Geld zu Fuß nach Tibet und bin bereits seit 6 Monaten unterwegs. Heute habe ich 18Km zurückgelegt und hier im Ort bereits 7 Hotels/Pensionen gefragt. Erfolglos. Ich bin erschöpft, mein Fuß tut sehr weh und ich suche eine Unterkunft wo ich mich ausruhen kann. Können Sie mir bitte helfen?”

Ich hab sie gebeten dass sie den Manager anruft und ihn fragt. Ich hab alles gegeben. Wenn es diesmal nicht klappt weiß ich auch nicht…

Und sie ist sehr engagiert. Über 4min. telefoniert sie mit der Geschäftsleitung. Ich sitze auf einer Couch im Foyer und beobachte sie. Sie gibt alles – und Theodora hat’s geschafft den Manager zu überzeugen.

Erleichterung. Als ich das Zimmer betrete und die Vorhänge bei seite ziehe falle ich aus allen Wolken. Das Meer direkt vor dem Fenster.
Whow! Was für ein Zimmer!
Alle Anstrengung hat sich gelohnt.

Nachdem ich mich geduscht und ausgeruht habe schaue ich mir noch die Umgebung an. Gleich neben den Hotel ist ein wunderschöner Park wo ich es mir auf einer Bank gemütlich mache und nur noch auf’s Meer schaue…

Frustrationen gehören zum Leben. Ich kann die Menschen in meiner Umgebung nicht ändern. Und die Umstände nicht immer.
Was ich ändern kann ist meine Einstellung dazu und wie ich damit umgehe. Sehe ich die Umstände als einen Grund aufzugeben oder als Chance zum wachsen und über mich hinauszugehen.

Mein Durchhaltevermögen wurde heute sehr auf die Probe gestellt.
Danke das ich die Ausdauer hatte und nicht aufgegeben habe.

Opinions

  1. Post comment

    Woww was für eine Aussicht! Ich freue mich mit Dir,dass Du endlich ein Zimmer gefunden hast 🙂 Es ist so schön, deine Berichte hier zu verfolgen Stephan! Ich bin von Anfang an dabei und erwarte immer gespannt Deine neuesten Nachrichten… Ich bewundere Deine Kraft und Dein Durchhaltevermögen! Gute Besserung für Deinen Fuß und weiterhin alles alles Gute!!!
    Liebe Grüße
    Lissy

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  2. Post comment

    Hallo Lissy,

    vielen vielen Dank für Deinen Kommentar.
    Es tut sehr gut zu lesen dass ich nicht allein unterwegs bin und Fans meine Berichte lesen.

    Es hilft sehr einen Kommentar zu lesen wenn ich die 18. Absage bekommen habe, die Füße weh tun und der Magen knurrt… 🙂

    Daher noch einmal vielen vielen Dank an Dich.

    Alles liebe,
    Stephan

    Permalink

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