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Tag 140: Von Brasov nach Cabana Postavaru – 15Km (1624Km)

Samstag, 28.07.2012

Es ist früh. Von dem lauten treiben von gestern Abend ist noch nichts zu spüren. Der Platz und die Bühne ist noch leer.
Ich betrete nun wieder meine Bühne.

Die lange Pause war nötig. Aus mehreren Gründen. Zum einen wollte ich Kraft für die Karpaten tanken welche jetzt bevorstehen.
Zum anderen war es wirklich sehr schön 14 Tage das Gepâck abzustellen und jeden Abend an den selben Ort zurück zu kehren.

Aus Brasov heraus geht der Weg durch einen Wald den Berg hinauf.
Ich durchlaufe den Touristenort Poiana Brasov.

Ich weiß nicht was stärker ist. Die Anstrengung den Berg hinauf zu laufen, die Aussicht welche mit jedem Höhenmeter schöner wird oder die Freude losgelassen zu haben und wieder auf reisen zu sein.

Nur 1h später bin ich mir aber sicher.
Es ist anstrengend. Sehr sogar.
Bin ich erstmal aus dem Wald heraus wird die Aussicht zwar schöner, jedoch gehts nun in der Sonne weiter.
Und zwar steil nach oben.

Nach 3 weiteren Stunden erreiche ich die Postavaru Hütte auf 1.604m.
Ich bin fertig.
Rolf und Nelly, die Besitzer, sehen mein Elend und bieten mir an 1ne Nacht zu bleiben. Fantastisch.

Große Freudensprünge mache ich aufgrund meiner Verfassung allerdings nicht. Innerlich natürlich schon.
Ich gehe auf mein Zimmer und staune über die wunderbare Aussicht direkt aus meinem Fenster.

Kurz darauf Ich falle tot ins Bett.
Erst um 19:30Uhr wache ich wieder auf. Rechtzeitig zum Abendessen.

Nelly und Rolf sind Siebenbürger Sachsen, sprechen perfekt deutsch und führen die Postavaru Hütte seit 7 Jahren.
Klein und bescheiden.
Sie wollen dass es eine Hütte bleibt. Es soll kein Hotel oder etwas größeres werden.

Ich bekomme ein fantastisches Abendessen und alleine essen muss ich auch nicht. Gesellschaft bekomme ich von Stefan und seiner Frau. Sie sind aus Hessen und machen 14 Tage Urlaub in Rumänien.
Sie haben sich ein schönes Land ausgesucht sage ich ihnen.

Bei Wein und Bier sitzen wir noch lang und tauschen Reisegeschichten aus.

Ich bin froh dass ich meine Reise fortgesetzt habe.

Mit jedem Tag den ich in Brasov, dieser wundervollen Stadt, verbracht habe war es schwieriger wieder aufzubrechen.
Ich wurde bequem und loslassen kann manchmal sehr schwer sein.

Doch wer seine Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren…

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